Montag, 8. Juni 2015

Datenverschlüsselung und anonymes Browsen

Die Tatsache, dass sowohl Geheimdienst als auch kommerzielle Unternehmen unsere Daten sammeln und auswerten, dürfte uns durch die Medienberichterstattung der letzten 1-2 Jahren hinlänglich bekannt sein. Alle User, welche eine gewöhnliche PC-Nutzung an den Tag legen, sind davon betroffen. Dieser Beitrag soll einen Überblick und praktische Tools vorstellen, um das Leben unserer datenhungrigen 'Freunden' etwas schwerer zu machen.
Die Bereiche, die durchgenommen werden, sind Email- und Kommunikation, die Nutzung von Cloud-Services sowie gewöhnliches Internet Browsen.

Email- und Telekommunikation

Email
In diesem Fall lautet das Zauberwort Verschlüsselung. Die Verschlüsselung von Emails ist möglich, erfordert jedoch einen gewissen Aufwand. Ich persönlich verwende für meine Emails den kostenlosen Client der Mozilla Foundation, Thunderbird. Unter folgendem Link findet ihr eine Step-by-Step Anleitung zur Eingabe einer Verschlüsselung, gepostet auf Spiegel-Online.
Solltest du einen anderen Mailclient verwenden, einfach mal im Internet suchen.

Wegwerf-Emails
Möchtest du dich bei einem Service anmelden, willst aber deine Email-Adresse nicht preis geben (ob aufgrund von Spam oder Sonstigem), kannst du so genannte Wegwerf-Emailadresse verwenden. Diese gibt es beispielsweise unter http://www.wegwerfemail.de/. Diese Adressen werden lediglich für wenige Stunden angelegt und anschließend automatisch gelöscht.

Verschlüsselte Messenger
Auch im Bereich Instant-Messaging gibt es bereits einige Services, welche die Nachrichten verschlüsseln. Eine Auflistung über sämtliche Messenger ist hier einzusehen: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_mobilen_Instant-Messengern
Wichtig für das Kriterium Verschlüsselung ist die Spalte drei, 'Ende-zu-Ende'-Verschlüsselung.

Cloud-Services

Auch der Bereich Cloud-Services ist sehr präker, lade ich doch mitunter viele private Dateien direkt ins Internet auf einen Server. Ob die Cloud nun von Google, Microsoft, Dropbox oder Apple ist, ist in diesem Fall egal. Sämtliche Anbieter scannen die Dateien von Haus aus offiziell auf Kinderpornografie (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Microsoft-meldet-Kinderpornografie-in-Cloud-Diensten-an-deutsche-Ermittler-2516510.html).
Alle Dateien zu verschlüsseln wäre mir persönlich zu viel Aufwand. Jedoch gibt es gewisse Files (z.B. Ausweisdokumente, Zeugnisse, etc.) die nun wirklich nicht hackbar sein sollten. Hier kommen Programme zum Einsatz, die einzelne Dateien oder auch Ordner verschlüsseln können - mit einem Masterpasswort. Wichtig ist jedoch, dass dieses Passwort 100% sicher ist - denn was hilft eine gute Verschlüsselung, wenn das Passwort nicht hält.
Ein guter Anbieter für Verschlüsselung ist beispielsweise Boxcrypter. Dieser stellt darüber hinaus Apps für sämtliche (auch relativ unpopläre Plattformen) zur Verfügung (z.B. Windows Phone, Blackberry, Windows RT, etc.)

Internet-Browsen

Auch beim Internet-Browsen hinterlassen wir spuren. So genannte Cookies werden auf unseren Rechnen abgespeichert und verfolgen uns beim Surfen. Jedoch hat die Deaktivierung von Cookies zur Folge, dass manche Websites (z.B. Facebook) gar nicht mehr erreichbar sind. Dementsprechend muss man abwägen, ob man zu Gunsten von Sicherheit und Datenschutz auf komplette Angebote verzichten möchte.
Alternativen für privates/anonymes Browsen ist beispielsweise der Browser Tor. Dieser basiert auf Firefox, das eigene Surfen wird jedoch über mehrere Proxyserver umgeleitet, sodass man nahezu anonym surfen kann. Natürlich werden hier Cookies und dergleichen von Haus aus gesperrt und das Surfen ist aufgrund der Umleitung über mehrere Server langsam - trotzdem ist es eine Möglichkeit. Der Browser ist downloadbar unter https://www.torproject.org/download/download.

Ich hoffe ich konnte dir zumindest einen kurzen Überblick und ein paar praktische Tools zum Thema Verschlüsselung und Datenschutz geben. Fragen und Anregungen bitte in den Kommentaren.

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